Ich suchte einen ruhigen Platz und entschloss mich an den Strand zu gehen. Wenig später war ich auf einem Hügel angrkommen, wo niemand sonst außer ich da war. Ich setzte mich auf die Hügelkante und sah hinunter aufs Meer. Eine angenehme leichte Brise wehte mir durchs Gesicht. Ich atmete die frische Luft tief ein und aus, während ich die großen blauen Wellen unter mir beobachtete. Wenn ich mich einen Ruck nach vorne bewegen würde, dann würde ich stürzen und fallen... Tief hinunter fallen und das blitzschnell. Der Aufprall auf die kräftigen Wellen machte mir Angst, schon der Gedanke erfüllte mich mit Schmerz. Ich atmete nochmal tief durch und stand dann auf. Meine Füße standen vor dem Abgrund und meine Arme streckten sich auseinander. Als wäre ich ein Vogel, dass bereit war zu fliegen... Ich schloss meine Augen und schluckte kurz, bevor... ich dann doch einen Schritt zurück trat und mich erneut hin setzte. Dieses Beinahe Gefühl war unglaublich, auch wenn ich es nie wagen würde zu springen. Man hatte einen kurzen Augenblick, um frei zu sein und an nichts denken zu müssen und dieses Gefühl genoss ich. Ich lehnte mich zurück und betrachtete dann den Himmel und versuchte mit meiner Phantasie irgendwelche Formen zu bilden...
Eher zufällig als absichtlich kam ich am Strand an. Wie fast jeden Tag war das Wasser wunderschön klar. Ich hatte keine Ahnung warum, doch ich liebte das Wasser genau so sehr wie ich Regen liebte. Am Strand blickte ich mich etwas um und schaute, ob ich vielleicht jemanden hier kannte. Auf den ersten Blick kam mir keiner von allen hier sehr bekannt vor. Naja also ging ich ein Stück alleine den Strand entlang, ehe ich auf einem Hügel, der sich vor mir erstreckte, Debbi sah. Ich konnte ganz genau erkennen, wie sie da am Rand stand. Mit großen Augen schüttelte ich nur den Kopf und machte mich auf den weg zu ihr. Es dauerte nicht lange, bis ich bei ihr angekommen bin. "Na du! Was wolltest du da schon wieder versuchen?', fragte ich sie mit einem stampften Lächeln auf den Lippen und setzte mich zu ihr.
Ich saß da also zurück gelehnt und betrachtete die wenigen Wolken am Himmel, bis ich die Frage der bekannten Stimme vernahm. °So we're bound to linger on°, dachte ich und sah dann zur Seite, worauf ich Heaven erblickte, die sich neben mich saß. Ich ließ mir ihre Frage wieder durch meine Gedanken schweifen und suchte nach einer passenden Antwort, wobei ich die Augen für einen kurzen Moment schloss. "Hey Heavi. Nichts, ich sitz hier doch nur.", meinte ich, bevor ich meine Augen wieder öffnete und mit meinem Ring am Finger spielte. Er war silber mit einem lilanden ovalen Diamanten oben drauf und ich wagte es nie, es ab zu nehmen. Mit dem Ring fühlte ich mich irgendwie sicherer und es war gleichzeitig auch sowas wie ein Glücksbringer. Ich sah wieder hoch und schaute dann zu Heaven.
Man konnte ihr deutlich Ansehen, dass sie erst einmal überlegte, bevor sie mir antwortete. Sie dachte an etwas. Doch an was genau konnte ich nicht sagen... "Ja dann..." , brachte ich heraus und hatte noch die Erinnerung an vorhin im Kopf, wo sie am Rand des Hügels stand. "Wie gehts dir sonst so?", fragte ich sie dann und schaute sie gespannt an. Manchmal fragte ich mich echt, was sie gerade dachte und wie sie sich wirklich fühlte... Sie war wie ein Tagebuch, welches nur mit dem passendem Schlüssel geöffnet werden kann. Mein Blick wanderte dann zum Meer und verharrte dort, während ich auch ihre Antwort wartete.
Ich vernahm ihre Worte und nickte leicht. Kurz darauf hörte ich ihre Frage und versuchte zu grinsen. "Ganz gut.", meinte ich und folgte ihren Blick ans Meer. "Wirklich super.", log ich und senkte den Blick. Ich log sie selten an, aber war halt verschlossen und wusste nicht, was ich ihr sonst sagen sollte. Vielleicht schien ich außen mal glücklich, aber in mir drinnen sah es ganz anders aus, aber das würde eh keiner verstehen... "Hör mal... ich würde gerne alleine sein.", verriet ich leise und sah sie wieder an. Eigentlich wollte ich nicht, dass sie ging, aber gleichzeitig wollte ich auch irgendwie alleine sein. Ich bereute die Worte trotzdem und hoffte, dass sie nicht auf mich hörte.
"Sieht aber nicht wirklich danach aus, als ob es dir blendend geht!", meinte ich ernst zu ihr. Sie hatte etwas! Das konnte ich ganz genau sagen, doch was in ihrem Kopf abging, davon hatte ich keine Ahnung. Es ist bestimmt schwer Debbi zu sein, doch manchmal wünschte ich echt mal in ihr zu stecken. Ich wollte einmal die Welt aus ihren Augen sehen, wie sie fühlen und einfach mal so zu sein wie sie. Doch naja ich konnte nicht zaubern und eine Maschine dafür konnte ich auch nicht bauen. also musste ich mir weiter den Kopf darüber zerbrechen, was sie wohl so manchmal fühlte. Als ich dann ihre Nächten Worte vernahm sah ich sie mit großen Augen an ehe ich mich umdrehte und in die andere Richtung starrte. Ich machte keine Anstellungen jetzt aufzustehen und mich vom Acker zu machen. Ich wollte sie gerade nicht alleine lassen, deshalb schwieg ich einfach Indie andere Richtung und wartete ihre Reaktion ab.
Ich vernahm ihre Worte und wusste wieder, dass sie immer dahinter kam, wenn ich log. Es war wirklich schwer ihr was vor zu machen, also gab ich auf. "Wie kommst du darauf?", fragte ich dann noch, obwohl die Antwort klar war. Ich hatte halt von früh an gelernt, zurück haltend und verschlossen zu sein und ich brauchte mehr Zeit als andere, um mich zu öffnen. Und obwohl ich Heaven alles erzählen konnte, fiel mir auch das schwer. Mein Herz sagte mir, dass ich ihr vertrauen konnte, doch die Stimmen in meinem Kopf rieten mir davon ab. Ich habe schon mal vertraut und wurde enttäuscht... Für was hat er sich eigentlich nur gehalten und gewagt mich zu verlassen? Wie konnte mein Vater mir das nur antun? Ich vertrieb die Gedanken schnell wieder, es schmerzte einfach zu sehr. Als ich Heaven praktisch dazu bat, zu gehen, sah sie mich mit großen Augen an und drehte sich dann in die andere Richtung. Doch sie stand nicht auf und blieb verschwiegen sitzen. Ich zog die Beine zusammen und legte meinen Kopf auf mein Knie. Warum blieb sie noch? Und wieso versuchte sie heraus zu kriegen, was ich hatte? Diese Fragen stellte ich mir, bevor ich etwas flüssiges auf meiner Wange spürte, eine Träne. Schnell wischte ich sie mir ab, aber schon kamen die nächsten...
"Man sieht es dir an und ich kenne dich schon lange genug um das zu sehen.", gab ich ernst von mir und schaute ihr in die Augen. Man konnte es ihr deutlich ansehen, dass sie etwas hatte. Und deshalb wollte ich auch gerade nicht von ihr weg. Ich wollte sich einfach alleine lassen. Nein ich wollte ihr helfen, auf jedem fall so gut es geht!
Als ich mich von ihr wegdrehte fing ich an zu überlegen, wie ich ihr vielleicht helfen könnte. Auf jeden fall musste sie mir mehr Vertrauen und sich mehr öffnen. Zwar sagte ich ihr nicht alles was ich gerade dachte, doch wenn es mir schlecht ging ging ich immer zu ihr. Sie war eine meiner besten Freundinnen. Ich konnte ihr einfach alles anvertrauen! Neugierig schaute ich mich um, damit ich sehen konnte was Debi machte. Der Anblick machte mich echt fertig. "Hey was ist los?", fragte ich sie dann besorgt und Strich ihr stampft über das Haar.
Ich vernahm ihre Worte und erwiderte ihren Blick. Doch ich sagte nichts mehr dazu, denn mir fiel nichts ein. Sie war wirklich eine gute Freundin und man konnte ihr ansehen, wie sie sich um mich sorgte. An mir lag aber das Problem und ich versuchte mich auch zu öffnen, doch ich konnte einfach nicht. Sich zu öffnen hieß für mich schwach zu sein, jemanden an dich heran zu lassen und verletzt zu werden. Vielleicht war ich deshalb so verschlossen. Und außerdem konnte ich mir selber nichtmal richtig erklären, was ich hatte, wie sollte ich es dann Heaven verraten? Die Tränen flossen weiter... Wenig später vernahm ich auf einmal ihre Frage und spürte, wie sie über mein Haar strich. Ich sah hoch und wischte mir schnell die Tränen weg, worauf ich dann aufs Meer hinaus sah. "Ich kann einfach nicht mehr.", sagte ich schließlich und sah weiter in Richtung des Meeres.
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